Wohin mit all den Bildern?

Als Fotografin bin ich – logisch! – ein Fan von schönen Bildern. Die hängen an einer meiner Wände zuhause. Meine Wohnung ist voll davon! Hin und wieder habe ich Lust auf was Neues, oder ich habe von einem Urlaub oder Shooting schöne Fotos mitgebracht, die ich präsentieren möchte. Dann überlege ich mir, in welchen Rahmen das Bild am besten passen würde. Und werde oft auch kreativ, was die Gestaltung angeht. Das Aye-Aye (Fingertier) zum Beispiel, das ich in Madagaskar fotografiert habe – kommt doch in dem selbst gebastelten Ast-Rahmen super zur Geltung, findet ihr nicht?

Das Aye-Aye (Fingertier), das nur in Madagaskar zu finden ist, in einem selbstgebastelten Rahmen aus Ästen

Begrenzte Kapazität…

Natürlich ist die Kapazität meiner Wände nicht unendlich groß. So muss auch immer wieder mal ein Bild (mit oder ohne Rahmen) “dran glauben” und wird abgehängt. Und hinter das Sofa verbannt, wo es einstaubt und traurig vor sich hin vegetiert. Da lagern wunderschöne Motive! Manchmal gefällt mir auch der Rahmen nicht mehr. Der bleibt dann ebenfalls liegen und verstaubt.

Diese Bilder hatten keinen Platz mehr an der Wand und wurden ausgemustert.

Leider habe ich keine so richtige Idee, was ich mit den ausgemusterten Bildern und Rahmen anstellen könnte. Zum Wegwerfen sind sie mir oft zu schade. Ich habe schon versucht, welche auf ebay zu verkaufen. Aber die Rahmen sind nur schwierig zu verschicken. Wirklich Geld bekommt man dafür sowieso nicht. Und den Wert des Fotos schätzt sowieso niemand, der nicht selbst da gewesen ist…

Ein Leopard, in den Abendstunden im Tsavo West in Tansania fotografiert.

Für den Leoparden hat mir mein Papa einen farblich super passenden Holzrahmen gebaut. Ein Einzelstück also! Der wird so schnell nicht abgehängt, es ist eines meiner Lieblings-Motive.

Sooo viele Fotos! … aber wohin damit, wenn ich mal ein Neues an die Stelle hängen möchte`?

Der 10. Mai – mein persönlicher Feiertag

Zieleinlauf der Tour d’Afrique in Kapstadt am 10. Mai 2014 (mit Birgit und Alessandro)

Der 10. Mai wird für mich immer ein besonderer Tag sein. Es war der Tag der Vollendung eines großen Traums: mit dem Fahrrad durch Afrika zu fahren. Der täglichen Routine im Job zu entkommen, einfach nur frei sein. Fühlen, riechen, schwitzen, fluchen – die Welt erleben, Menschen kennen lernen, sein! Heute vor sechs Jahren sind wir in Kapstadt angekommen, fand dieses Abenteuer ein glückliches Ende.

Nach dem Erklimmen der Blue Nile Gorge 1500hm

Veränderte Welt

6 Jahre später, ist die Welt eine komplett andere. Afrika ist nicht mehr nur 10 Flugstunden weg – sondern unerreichbar. Grenzen sind geschlossen. Nur nach Italien zu reisen: nicht mehr möglich.

Ich liebe die Toskana! War fast jedes Jahr dort, am liebsten mit dem Fahrrad.

Begegnungen eingeschränkt, sich argwöhnisch beäugend, mit Schutzmaske, Abstand. Länder schauen nur noch auf sich selbst; alle Gemeinschaft scheint ausgeblendet. Dass ich selbst gerade arbeitslos bin, macht mir weniger Angst als der allgegenwärtige Egoismus, Protektionismus, die Abwehrhaltung gegenüber Nachbarländern, deren Grenze noch vor drei Monaten gar nicht mehr existiert zu haben schien.

Dankbarkeit

Wie dankbar bin ich, quasi mit der letzten Gelgenheit vor der übergrenzenden Abschottung noch einmal gereist zu sein, gespürt zu haben, das Fremde erlebt! Ein weiterer kleiner Traum ging in Erfüllung: ich habe Gorillas gesehen!

Gorillababy reitet auf seiner Mama. Im Dzanga-Sangha-Nationalpark, Zentralafrikanische Republik

Und ich habe die Ba’Aka erlebt: ein Stamm in Kamerun und der Zentralafrikanischen Republik, der bettelarm ist, am Rande der Gesellschaft lebt und von uns “Westlern” so weit entfernt ist wie man es sich nur vorstellen kann.

Ba’Aka im

Jeden Morgen wache ich auf und mein Blick fällt auf zwei Fotos: Meine “Geburtstagslöwen” in der Masai Mara. Diese Mutter mit Kitten durfte ich an meinem 30. Geburtstag vor der regulären Öffnung des Parks – ganz alleine, ganz ruhig, ohne andere Touristen – erleben. Und ein Panorama im Himalaya. Der Blick auf die Annapurna-Gruppe, die ich vor eineinhalb Jahren umwandert habe.

Diese Fotos aus Kenia und Nepal sehe ich jeden Morgen nach dem Aufwachen

Wird Reisen, so wie ich es geliebt habe, irgendwann wieder möglich sein? – Ich hoffe es sehr!

Stadtspaziergang. München in Zeiten von Corona

Seit vier Wochen gehen wir schon wegen des Corona-Virus kaum mehr vor die Tür. Und so war ich auch schon lange nicht mehr in der Innenstadt. Mein geliebtes München – wie es wohl dort aussehen mag? Wir haben ja keine Kanäle in der Fußgängerzone, wo wieder Schwäne schwimmen könnten. Und dass Rehe neben dem Oberpollinger grasen, glaube ich auch nicht. Auf dem Weg in die Innenstadt komme ich an einem Geschäft vorbei (dem Wein16 in der Tengstraße), wo sogar die Osterhasen Mundschutz tragen. Denn es ist Ostersamstag. Ein herrlicher Frühlingstag. Am Stachus gibt es nicht nur keinen Stau an der Fußgängerampel. Man könnte die Ampel sogar ohne auf Grün zu warten überqueren – wenn nicht überall Polizisten wären, die an den sonnigen Plätzen die Einhaltung des “Abstandsgesetzes” per Lautsprecher anmahnen . Wie ich finde, völlig unnötig. Es gibt nicht viel abzumahnen. So leer, fast ausgestorben habe ich die Neuhauser und Kaufinger Straße selbst bei schlechtestem Wetter selbst an einem Sonntag noch nie gesehen. Ein paar Tränchen rollen – zu lange sind wir schon in Isolation und den wenigen Fußgängern ist (wie mir) anzumerken, dass das Alleinsein nicht spurlos an der Psyche vorüber geht. Aber die Blumen, die blühenden Bäume, die Wärme machen auch Mut. Wir schaffen das!

Pygmäen und Corona

Kaum zu glauben: es ist nur etwas über vier Wochen her, dass ich in Kamerun und der Zentralafrikanischen Republik gewesen bin. Ich wollte dort die Lebensweise eines Pygmäenvolks sehen – den Ba’Aka. Die Ba’Aka habe ich durch den Film “Songs from the Forest” über Louis Sarno kennen gelernt – ein Amerikaner, der ihre Gesänge sehr liebte und der Welt zugänglich machen wollte. Und der deswegen über 30 Jahre zusammen mit den Ba’Aka (oft auch “Bayaka”) im Regenwald wohnte – im südlichsten Zipfel der Zentralafrikanischen Republik, nahe der Grenzen zu Kamerun und zum Kongo, mitten im Kongo-Becken. Zwei Tage dauert die beschwerliche Anreise bis zum Dzanga-Shangha-Nationalpark. Man reist am besten über Yaounde in Kamerun an, denn in der Zentralafrikanischen Republik tobt ein Bürgerkrieg, der Überland-Reisen unsicher macht.

Die Ba’Aka werden in der Bevölkerung von Kamerun und RCA als “niederes Volk” angesehen und leben isoliert in ihren eigenen Dörfern außerhalb der Städte entlang des Dzanga-Flusses, der den Dzangha-Sangha-Nationalpark durchquert. Dort gibt es auch Waldelefanten und drei Familien habituierter Flachland-Gorillas, die (im Vergleich zu ihren Kollegen in Uganda und Ruanda) mit weniger beschwerlichen Fußmärschen erreichbar sind. Trotzdem verirren sich nur wenige Touristen hierher – zu schwierig ist die Anreise und der Park nicht wirklich bekannt.

Die Ba’Aka – zumindest einige davon – sind in die touristischen Aktivitäten eingebunden und zeigen uns, wie man mit selbstgeknüpften Lianen-Netzen Tiere fangen kann. Jede Pflanze hat ihren Nutzen – ob gegen Ohrenschmerzen, als Wasserspeicher und -spender oder sogar als Viagra-Ersatz. Sie kennen den Wald wie ihre Westentasche. Dort, wo wir wegen der dichten Bewachsung kaum 5 Meter sehen können, finden sie sich mühelos zurecht. Der Wald ist ihr Lebenselixier. Dennoch herrscht bei den Ba’Aka bittere Armut: nur 15 der etwa 500 Ba’Aka dürfen die Touristen begleiten. Bei den Menschen kommt nicht viel des Geldes an, was wir für Gorilla-Trekking und Ausflüge bezahlen. Viele der Kinder haben Blähbauch, sind unter- und miss-ernährt. Kaum eines geht zur Schule, denn alle müssen mithelfen, Nahrung aus dem Wald zu holen. Die Malaria-Durchseuchung ist hoch, die medizinische Versorgung schlecht.

Vier Wochen später sitze ich zuhause – das Corona-Virus wütet gerade in Europa. Wie es den Ba’Aka wohl gerade geht? Hustet dort jemand gerade anders als normal? Bekommen sie mit, dass da in der globalisierten Welt, die ja nicht ihre ist, gerade was ganz Großes, Böses, Unheilvolles passiert? Ist das Virus etwa schon in den Regenwäldern angekommen? Ich selbst könnte es eingeschleppt haben – oder einer der Wissenschaftler, die sich dort vor allem um die Tierwelt im Nationalpark kümmern. Jemand, der von weiter weg kam als mit dem Einbaum zu erreichen ist, denn der normale Bewegungsradius der Ba’Aka ist nicht sehr groß. Grotesk: als wir die Gorillas besucht haben, mussten wir Atemmasken tragen, um zu verhindern, dass die “Zivilkrankheiten”, die wir so mit uns rumschleppen, die Tiere nicht gefährden kann. Aber was ist mit den Menschen? Vermutlich sind die Tiere im Nationalpark viel besser versorgt als die Ba’Aka. Zwar gibt es im nahen Ort Bayanga sogar ein Krankenhaus mit Lageplan. Aber ob die dort Beatmungsgeräte haben? Und ob ein Ba’Aka dort überhaupt Hilfe finden würde? Bezahlen kann er sie bestimmt nicht. Ich hoffe sehr für die Menschen dort, dass sie von dieser Seuche verschont bleiben!

Vortrag ein voller Erfolg – 450€ für die Uganda Kinderhilfe gesammelt!

Es war ein unvergesslicher Abend gestern, ein tolles Publikum – vielen Dank an alle, die gestern Abend im Forum2 im Olympiadorf meinen Vortrag zu einem vollen Erfolg haben werden lassen!

Auch das Spendenergebnis kann sich sehen lassen: 300€ an Eintrittsgeldern sowie 150€ Spendengelder kamen für die Uganda Kinderhilfe zusammen. Die Kinder in Uganda werden begeistert sein! Mit dem Geld wird gerade in unserer Partnerschule in Jjanya südlich von Kampala der Anschluss an’s Stromnetz realisiert. 85 Straßen- und Waisenkinder wird hier von der Uganda Kinderhilfe Regensburg der Besuch einer Schule und somit der Start in ein besseres Leben ermöglicht.

HERZLICHEN DANK AN ALLE, DIE DA WAREN UND MITGESPENDET HABEN!!

Primary school in Jjanya, Uganda. Hier werden gerade Wasserleitungen verlegt, damit die Grundschüler kein Wasser in Kanistern mehr schleppen müssen.

Alle helfen mit beim Buddeln…

Wohnheim an der Secondary School in Jjanya. Hier finden unsere Straßenkinder ein Zuhause und können in die Schule gehen.

 

Es geht weiter – am Freitag (20.1.) nächste Multivisionsshow

Die Veranstaltung am Donnerstag war ein voller Erfolg: der Vortragsraum, der leider nur ca. 20 Leute fasst, musste improvisiert und erweitert werden. Und alle waren begeistert von den Bildern und wollten auch hin, nach Afrika  🙂

Deswegen geht’s Schlag auf Schlag weiter: die nächste Multivision findet am Freitag, den 20.1. um 17:30 Uhr statt. Wieder im Foto-Sauter in der Sonnenstraße 26, 1. OG. Ich freu mich drauf!

Ausstellung “Begegnungen – 12000km mit dem Fahrrad durch Afrika”

Im Januar werde ich die schönsten Fotos, die während meiner Radltour durch Afrika entstanden sind, in einer Ausstellung zeigen. Die Ausstellung ist vom 2. bis 31. Januar im ersten Stock von Foto Sauter in der Sonnenstraße 26 in München zu sehen (während der Geschäftsöffnungszeiten). Am 5. Januar um 18 Uhr findet die Vernissage statt, wozu ich Euch natürlich herzlich einladen möchte!

SONY DSC
Samburu-Frauen in der Didigagalu Desert in Nordkenia. Die Samburu sind ein Jäger-Volk, welche den Massai nahe stehen, aber zum Glück nicht so fotoscheu sind. So konnte ich die farbenfrohe Kleidung und den prachtvollen Schmuck in diesem Portrait zweier Frauen im Gespräch einfangen.                              Sony DLSR-A580 F /6.3, 250mm,, 1/640sec., ISO1600

Zebrae – oder: waren die alten Lateiner eigentlich auch schon in Kenia?

Eine der schönsten, weil friedlichsten Tiere Afrikas sind für mich die Zebras. Man findet sie in vielen Teilen Süd- und Ostafrikas. Nicht nur in Nationalparks. Auch wenn man gerade durch Tansania radelt, laufen sie einem mitunter einfach so über den Weg! Hier habe ich einige der schönsten Eindrücke aus der Masai Mara und dem Amboseli Nationalpark rausgesucht.

Sony ILCE-7; F /11, 1/200sec., ISO-125, 175mm
Sony ILCE-7; F /11, 1/200sec., ISO-125, 175mm

Sony ILCE-7; F /6.3, 1/200sec., ISO-100, 44mm
Sony ILCE-7; F /6.3, 1/200sec., ISO-100, 44mm

Zwei Wochen Fotoreise in Kenia. Die ersten Fotos!

Dass es dieses Mal so lange gedauert hat, bis ich die ersten Bilder aus Afrika veröffentliche, lag nicht an meiner Faulheit. Sondern daran, dass ich Lightroom für mich entdeckt habe. Mit ein bisschen Regler hin-und-her-schieben werden die Bilder viel lebendiger – und es ist gar nicht so schwierig! Nur: der Speicherplatz-Verbrauch wird noch schlimmer. Denn dieses Mal habe ich im RAW Format fotografiert. Anders als bei .jpg komprimiert dieses (meist Kamera-eigene) Format weniger, man kann also auch mehr aus dem Bild rausholen. Selbst wenn es ein bisschen unter- oder überbelichtet ist oder der Weißabgleich das Bild rot- oder grünstichig wirken lässt. Hier sind ein paar erste Kostproben zum Einstieg…. Landschaft und Tiere aus der Masai Mara, dem ersten Nationalpark, den wir besucht haben.  Diese Bilder sind – zwar eher versehentlich, aber so isses eben – mit sehr hoher ISO-Empfindlichkeit aufgenommen. Das wirkt sich eigentlich durch hohes Bildrauschen aus. Mit Lightroom kann man das Rauschen etwas glätten. Man verliert dabei zwar leicht an Details, aber das tut den Fotos keinen Abbruch!

Sony SLT-A65V, F /8, 1/3200sec., ISO-1250, 600mm
Sony SLT-A65V, F /8, 1/3200sec., ISO-1250, 600mm

Sony SLT-A65V, F /8, 1/2500sec., ISO-1600, 600mm
Sony SLT-A65V, F /8, 1/2500sec., ISO-1600, 600mm

Sony SLT-A65V, F /8, 1/2500sec., ISO-1600, 600mm
Sony SLT-A65V, F /8, 1/2500sec., ISO-1600, 600mm

Sony SLT-A65V, F /8, 1/2500sec., ISO-1600, 600mm
Sony SLT-A65V, F /8, 1/2500sec., ISO-1600, 600mm

Sony SLT-A65V, F /8, 1/2500sec., ISO-1600, 600mm
Sony SLT-A65V, F /8, 1/2500sec., ISO-1600, 600mm