Stadtspaziergang. München in Zeiten von Corona

Seit vier Wochen gehen wir schon wegen des Corona-Virus kaum mehr vor die Tür. Und so war ich auch schon lange nicht mehr in der Innenstadt. Mein geliebtes München – wie es wohl dort aussehen mag? Wir haben ja keine Kanäle in der Fußgängerzone, wo wieder Schwäne schwimmen könnten. Und dass Rehe neben dem Oberpollinger grasen, glaube ich auch nicht. Auf dem Weg in die Innenstadt komme ich an einem Geschäft vorbei (dem Wein16 in der Tengstraße), wo sogar die Osterhasen Mundschutz tragen. Denn es ist Ostersamstag. Ein herrlicher Frühlingstag. Am Stachus gibt es nicht nur keinen Stau an der Fußgängerampel. Man könnte die Ampel sogar ohne auf Grün zu warten überqueren – wenn nicht überall Polizisten wären, die an den sonnigen Plätzen die Einhaltung des “Abstandsgesetzes” per Lautsprecher anmahnen . Wie ich finde, völlig unnötig. Es gibt nicht viel abzumahnen. So leer, fast ausgestorben habe ich die Neuhauser und Kaufinger Straße selbst bei schlechtestem Wetter selbst an einem Sonntag noch nie gesehen. Ein paar Tränchen rollen – zu lange sind wir schon in Isolation und den wenigen Fußgängern ist (wie mir) anzumerken, dass das Alleinsein nicht spurlos an der Psyche vorüber geht. Aber die Blumen, die blühenden Bäume, die Wärme machen auch Mut. Wir schaffen das!