Letzte Woche habe ich mir – für 9 Euro – eine sogenannte HDR-Software bestellt. Damit kann man ein Manko ausgleichen, dass wahrscheinlich viele von Euch kennen: viele Bilder (z.B. Gegenlicht-Bilder) sind entweder zu hell oder zu dunkel. Sind sie zu hell, ist meist der Himmel weiß und sieht langweilig aus. Sind sie zu dunkel, ist z.B. der Himmel interessant – dafür aber Bäume, Häuser, Schatten usw. schwarz. Die Kamera kann diesen großen Helligkeitsumfang nicht darstellen.
Abhilfe schaffen sogenannte HDR-Bilder. HDR heißt “High Dynamic Range”. Die Software nimmt zwei Bilder – ein zu dunkles, ein zu helles. Sie nimmt von dem einen die zu hellen Stellen weg und von dem anderen die zu dunklen Stellen und fügt dann beide Bilder zu einem zusammen. Heraus kommt ein Bild, das mitunter etwas unnatürlich wirken kann – aber sehr ansprechend! Ich habe das heute im Olympiapark ausprobiert. Hier seht ihr ein Ergebnis:
Für das Generieren eines HDR Bildes ist es notwendig, zwei identische Motive zu haben. Deswegen arbeitet man am besten mit einem Stativ oder mit irgendwo fest hingestellter Kamera mit Einstellung “M” (manuelle Belichtung). Die Blende möglichst klein einstellen (hohe Blendenzahl). Dazu zwei verschiedene Belichtungszeiten: eine etwas zu kurz (dh. das Bild wird zu dunkel), eine etwas zu lang. Die passende Software macht dann den Rest und vermischt die beiden Bilder zu einem. Ich habe hier HDR Photo Pro 5 verwendet.
Eigentlich wollte ich ein ebay-Foto machen. Wie immer, mit einfachen Mitteln: weißes Stück Stoff auf einen Stuhl drapiert, für einen “professionellen” Hintergrund. Darauf kommt dann die Ware. Draußen auf dem Balkon, im Schatten (damit es keine so krassen Schlagschatten gibt). Aber es kommt natürlich anders: schwupps – schon hockt meine kleine Queenie Nala auf dem Hocker. Und schaut erhaben in die Kamera. Ich habe sie leicht (mit dem kleinen Kamerablitz) angeblitzt, damit sie schön dreidimensional rauskommt. Den Blitz also vorher “auf kleine Flamme” gedreht.
Natürlich sah der Hintergrund (Hauswand usw.) nicht soo nobel aus. Im Photoshop habe ich einfach in der Tonalität des weißen Tuchs noch einen dezenten Farbverlauf dazugefügt und unten, wo der Hocker zu sehen ist, das Tuch “verlängert”. Fertig ist die Prom-Queenie!
So. Da keuche ich heute also die …*nachschau-google*… 306 Stufen zur Aussichtsplattform des Alten Peter hoch. Endlich geschafft, Kamera rausgeholt. Asiatin verscheucht – schöner Blick auf den Marienplatz. Sogar das Glockenspiel läuft gerade! Die Sony macht das erste “KLICK” – und meldet: “Keine Speicherkarte eingesetzt!!!” – S H I T !!! Noch mal runter laufen und im Kaufhof nebenan eine Speicherkarte kaufen, kommt nicht in Frage. Zumindest nicht, danach wieder hoch zu steigen 🙂 … Aber: zum Glück habe ich ja das Handy dabei. Und für Landschaftsfotografien wie die vom Alten Peter runter ist das so gut wie die “große” Kamera! Schließlich brauche ich hier keine Unschärfe, das Licht ist gut. Nur muss ich aufpassen, dass mir das Handy nicht nach unten saust, wenn ich es durch die Stäbe raushalte. Also los!
Eigentlich liebe ich ja Photoshop. Beziehungsweise den “kleinen Bruder” Photoshop Elements. Der kann nämlich (hab ich mir sagen lassen) “fast” alles, was das große kann, kostet aber nur 100€ anstatt 1000€! Mit Photoshop kann man nicht nur lästige Stromleitungen wegmachen, sondern auch schöne Panoramen basteln. Wenn z.B. ein weiter Platz doch nicht ganz drauf passt. Automatisch kann das Programm zwei (oder sogar mehrere) Fotos zusammen basteln und sogar ineinander überblenden, sollten diese z.B. unterschiedlich belichtet sein.
In dem folgenden Foto allerdings hat mich erst ein Freund drauf aufmerksam gemacht, dass hier was nicht stimmen kann: “Und mit DEM Fahrrad warst Du wirklich in Rom???” – “Wieso nicht???” – “Na dann schau doch mal genauer hin!!“…
Hmja, stimmt. Hätte ich tun sollen. Photoshop hat scheinbar nicht so viel Ahnung von Fahrradtechnik und schneidet einen Teil meines Reifens einfach raus. So entsteht ein fast schon Dali-eskes Bild. Schade, dass man nicht viel Einfluss drauf hat, wie und wo Photoshop so bastelt. Sonst könnte man die Funktion glatt für Photo-Art verwenden…
2008 war ich zum zweiten Mal in Afrika. Damals noch mit einer analogen Kamera – einer gebraucht gekauften Minolta Dynax 500. “In’s Blinde fotografieren” – d.h. erst zuhause feststellen, wie die Bilder geworden sind, kann man sich heute kaum mehr vorstellen. Aber es hatte auch seinen besonderen Reiz. Die Planung des Fotos nahm mehr Zeit in Anspruch – schließlich kostete jedes geschossene Foto auch spürbar und direkt Geld (Film, Entwicklung, Rahmung oder Papierabzüge). Heute habe ich mich (Regen sei dank!) mal vor den Scanner gesetzt und angefangen, einige alte Bilder zu digitalisieren. Eine mühevolle Angelegenheit. Aber ich denke, dass viele Bilder gescannt besser sind als vorher am Dia. Auch wenn Analog-Freaks jetzt jaulen mögen: “…besserer Kontrastumfang des Dias… Authentizität… blablabla…!” Nachdem ich damals (wie auch heute) alles andere als ein Profi war, bietet mir die digitale Nachbearbeitung die Möglichkeit, kleine Fehler direkt auszumerzen: einen schiefen Horizont gerade zu rücken, einen störenden Ast, der in’s Bild ragt, wegzuretuschieren… und vielleicht sogar ein paar Farben etwas aufzumöbeln. Hier ein paar Beispiele von Fotos, die ich im Urzustand wahrscheinlich niemandem gezeigt hätte – die mit ein bisschen Veränderung aber durchaus hübsch sind.
Hier ist das erste Original. Zwei Oryx-Antilopen mit ihren Jungen. Leider habe ich wohl nicht darauf geachtet, die Kamera gerade zu halten und die Oryxe in den Mittelpunkt zu stellen. Vielleicht hat auch einfach die Brennweite nicht ausgereicht.
In der leicht veränderten Variante habe ich den Horizont gerade gerückt und überflüssige Bildausschnitte weggeschnitten.
Beim nächsten Beispiel ist mir vermutlich die Kamera aus der Hand gerutscht… – die Giraffe wirkt als wäre ihr schlecht, da sie stark gekippt ist (die Neigung des Halses wirkt unnatürlich – außerdem sind die Bäume stark schief). Außerdem ist zu viel “nichts” auf dem Bild.
Ich habe das Bild gedreht, bis der Giraffenkopf natürlich aussieht, und dann stark beschnitten. Außerdem habe ich noch zwei Äste entfernt, die zu nahe am Giraffenkopf waren und diesen so gestört hatten.
Zu allerletzt zeige ich noch ein Foto, aus welchem sich leider nicht mehr viel machen lässt. Das hätte wohl ein Portrait von mir werden wollen – ich hatte meinen Fotoapparat jemandem in die Hand gedrückt…
Leider hat die/derjenige zwei Kardinalsfehler begangen: – einfach nur “draufgedrückt”, ohne vorher auf das Motiv (mich!) zu fokussieren. So erscheine ich wie ein störender Fleck links im Bild. Hm – hätte ich dem/derjenigen wohl vorher besser erklären sollen 🙂 Außerdem wurde der Ausschnitt so verstellt, dass alles (und damit letztendlich: NIX!) drauf ist. Selbst wenn die Person scharf gestellt wäre, würde dieses Portrait nicht wirken, da das Auge aufgrund der vielen verschiedenen Inhalte im Foto kaum ein Thema findet. Siehe auch: Portraitfotografie.