Farbe!

Einen Teil des Frühlings hat ja heuer der Lockdown wie verschluckt. Die Tage um Ostern, als die Kirschblüten ihr schönstes Rosa zeigten, war “Stay at Home” angesagt. Ich habe die Kirschblüten erst gesehen, als sie schon wieder am Boden lagen. Matschig, runter geregnet. Dabei hätte ich so gerne ein romantisches Shooting mit viel rosa Kitsch gemacht! Nach Ostern wurde das Wetter schlechter. Immer wieder Regen, grau, nass. Um zumindest etwas Farbe rein zu bekommen, haben wir “Stammtisch-Fotografen” uns also “Bunt” als Thema vorgenommen.

Fotografie “At Home”

Zuerst zuhause (weil Regen). Da kann man durchaus Objekte finden, die es wert sind, fotografiert zu werden… mir hatten es vor allem die Stabilo-Stifte angetan. Die sehen – zu einem Regenbogen nebeneinander gelegt – sowieso schon hübsch aus. Wenn man die Kamera auf eine Belichtungszeit von ca. 1/10 Sekunde einstellt und während der Belichtung leicht mitzieht, ergeben sich zusätzlich nette Effekte:

Studentenappartements im Olympiadorf

Ein paar Wochen später wurden die Corona-Beschränkungen etwas gelockert. Außerdem war das Wetter zwischendrin ein paar Tage lang schön. Also haben wir uns getraut, mal wieder zusammen fotografieren zu gehen – und zwar in den Studentenappartements im Olympiadorf. Dort gibt es jede Menge bunte Graffitis an den Häusern, welche von den Studenten selbst gepinselt werden. Ideal für ein Foto-Shooting mit viel Farbe!

Noch mehr “bunte Orte” in München

Aber auch an anderen Orten in München kann man bunte, fröhliche Motive finden. Dazu muss es nicht mal sonnig sein… an einem Spaziergang, wo ich gezielt danach Ausschau gehalten habe, sprangen mir diese Farbtupfer vor die Linse:

Das Museum Brandhorst in der Theresienstraße zelebriert ja die Farbe geradezu, mit seinen vielen Bunten Keramikstäben als Verkleidung!

Weitere Tipps?

Habt ihr noch mehr Tipps, wo man in München schöne bunte Häuser oder Motive finden kann?

Dias Scannen – schöne Erinnerungen!

2008 war ich zum zweiten Mal in Afrika. Damals noch mit einer analogen Kamera – einer gebraucht gekauften Minolta Dynax 500.  “In’s Blinde fotografieren” – d.h. erst zuhause feststellen, wie die Bilder geworden sind, kann man sich heute kaum mehr vorstellen. Aber es hatte auch seinen besonderen Reiz. Die Planung des Fotos nahm mehr Zeit in Anspruch – schließlich kostete jedes geschossene Foto auch spürbar und direkt Geld (Film, Entwicklung, Rahmung oder Papierabzüge). Heute habe ich mich (Regen sei dank!) mal vor den Scanner gesetzt und angefangen, einige alte Bilder zu digitalisieren. Eine mühevolle Angelegenheit. Aber ich denke, dass viele Bilder gescannt besser sind als vorher am Dia.  Auch wenn Analog-Freaks jetzt jaulen mögen: “…besserer Kontrastumfang des Dias… Authentizität… blablabla…!” Nachdem ich damals (wie auch heute) alles andere als ein Profi war, bietet mir die digitale Nachbearbeitung die Möglichkeit, kleine Fehler direkt auszumerzen: einen schiefen Horizont gerade zu rücken, einen störenden Ast, der in’s Bild ragt, wegzuretuschieren… und vielleicht sogar ein paar Farben etwas aufzumöbeln. Hier ein paar Beispiele von Fotos, die ich im Urzustand wahrscheinlich niemandem gezeigt hätte – die mit ein bisschen Veränderung aber durchaus hübsch sind.

Hier ist das erste Original. Zwei Oryx-Antilopen mit ihren Jungen. Leider habe ich wohl nicht darauf geachtet, die Kamera gerade zu halten und die Oryxe in den Mittelpunkt zu stellen. Vielleicht hat auch einfach die Brennweite nicht ausgereicht.

Das Original: der Horizont (Graslinie) ist schief. Die Tiere - das Hauptmotiv - stehen irgendwo am Rand.
Das Original: der Horizont (Graslinie) ist schief. Die Tiere – das Hauptmotiv – stehen irgendwo am Rand.

In der leicht veränderten Variante habe ich den Horizont gerade gerückt und überflüssige Bildausschnitte weggeschnitten.

Leicht verändert: der Horizont gerade gerückt, und auf das Wesentliche beschnitten: die Tiere! Oryxe mit ihren Kleinen (meine Lieblings-Antilopenart)
Leicht verändert: der Horizont gerade gerückt, und auf das Wesentliche beschnitten: die Tiere! Oryxe mit ihren Kleinen (meine Lieblings-Antilopenart)

Beim nächsten Beispiel ist mir vermutlich die Kamera aus der Hand gerutscht… – die Giraffe wirkt als wäre ihr schlecht, da sie stark gekippt ist (die Neigung des Halses wirkt unnatürlich – außerdem sind die Bäume stark schief). Außerdem ist zu viel “nichts” auf dem Bild.

Im Original wirkt die Giraffe, als würde sie gleich nach vorne kippen. Das Bild besteht aus viel leerem Raum, ohne dass dieser eine Wirkung hätte. Zweige über dem Kopf der Giraffe stören.
Im Original wirkt die Giraffe, als würde sie gleich nach vorne kippen. Das Bild besteht aus viel leerem Raum, ohne dass dieser eine Wirkung hätte. Zweige über dem Kopf der Giraffe stören.

Ich habe das Bild gedreht, bis der Giraffenkopf natürlich aussieht, und dann stark beschnitten. Außerdem habe ich noch zwei Äste entfernt, die zu nahe am Giraffenkopf waren und diesen so gestört hatten.

In der bearbeiteten Version wurde die Giraffe in eine natürliche Neigung gekippt und in's Zentrum des Bilds gestellt - d.h. überflüssige Bildabschnitte wurden entfernt.
In der bearbeiteten Version wurde die Giraffe in eine natürliche Neigung gekippt und in’s Zentrum des Bilds gestellt – d.h. überflüssige Bildabschnitte wurden entfernt.Über dem Kopf der Giraffe habe ich ein paar Zweige wegretuschiert.

Zu allerletzt zeige ich noch ein Foto, aus welchem sich leider nicht mehr viel machen lässt. Das hätte wohl ein Portrait von mir werden wollen – ich hatte meinen Fotoapparat jemandem in die Hand gedrückt…

Ein Portrait, wie es NICHT sein sollte:  a) es ist zu viel drauf. Geht es hier um die Person oder um die Tiere? b) die Person ist unscharf! Dadurch wirkt sie wir ein störender Fleck im Bild...
Ein Portrait, wie es NICHT sein sollte:
a) es ist zu viel drauf. Geht es hier um die Person oder um die Tiere?
b) die Person ist unscharf! Dadurch wirkt sie wir ein störender Fleck im Bild…

Leider hat die/derjenige zwei Kardinalsfehler begangen: – einfach nur “draufgedrückt”, ohne vorher auf das Motiv (mich!) zu fokussieren. So erscheine ich wie ein störender Fleck links im Bild. Hm – hätte ich dem/derjenigen wohl vorher besser erklären sollen 🙂 Außerdem wurde der Ausschnitt so verstellt, dass alles (und damit letztendlich: NIX!) drauf ist. Selbst wenn die Person scharf gestellt wäre, würde dieses Portrait nicht wirken, da das Auge aufgrund der vielen verschiedenen Inhalte im Foto kaum ein Thema findet. Siehe auch: Portraitfotografie.

Summer feeling

Na, so wirklich vom Summer Feeling kann man ja gerade nicht sprechen. August, und immer wieder Regen; Temperaturen dass man sich nen Glühwein wünscht. Um mir ein bisschen den Sommer in’s Wohnzimmer zu holen, habe ich ein paar Fotos von Juni rausgekramt – da hatten wir >30Grad und SONNE! Zusammen mit einem wunderschönen Mohnblumenfeld und der Kamera = ein herrlicher Foto-Nachmittag!